Gewerkeverantwortlicher: Ludwig Jahn
Ehemalige Falkenberger Mühle
Die Geschichte von 1886 bis 2012 – Kurzfassung –
Der Kaufmann J.H. Rohdenburg aus Trupermoor vertrieb Baustoffe, Öfen, Herde, bäuerliche Geräte, Kleinmühlen, Zement, Betonröhren und Fette. Er baute 1896 in Falkenberg an der Landstraße und Wörpe ein neues Lagerhaus um seine Kunden aus Richtung Worpswede und Grasberg besser zu erreichen. Im Jahr 1898 erweiterte er seinen Geschäftsbereich und baute eine Windmühle dazu. Er entschloss er sich 1906 eine Mühle mit Dampfantrieb und zwei Mahlgängen zu bauen. Dazu erweiterte er das Lagerhaus, stockte es auf und stellte den Baustoffhandel ein. Zwischenzeitlich wurde noch der Wohntrakt 1901 angebaut. 1913 verkaufte er den Betrieb an L. Döscher.
Dieser war Müllermeister und legte Wert auf feinere Mehle. Er kaufte eine Spitz- und Schälmaschine, ein Askaniasichter und eine Mehlmischmaschine dazu und veränderte die Verfahrenstechnik durch stufiges Mahlen (bis zu 8-mal). Der zeitaufwendige Dampfmaschinen- Antrieb wurde 1931 durch einen Dieselmotor ersetzt und zu guter Letzt ein Elektromotor eingebaut. Mehl mit Mühlsteinen (Mahlgänge) und Qualität herzustellen war zu dieser Zeit, zumal es schon Walzenstühle gab, kaum mehr möglich. So blieb dem Müller nur noch das Schroten übrig.
Die Landwirte der Umgebung gaben Döscher die Arbeit für die Mühle. Parallel handelte er mit zugekauftem Mehl und Futtermittel. Seine letzte Anschaffung war eine Hammerschlagmühle die wirtschaftlicher, effektiver und kleiner war um im Lohnauftrag zu schroten. Der Mühlenbetrieb wurde Ende 1970 eingestellt und die Mühlentechnik 2012 durch die „Oll´n Handwarkers“ abgebaut.
Was wir nach der Restaurierung in der Bauhütte zeigen wollen:
- Die Mehlmischmaschine mit zylindrokonischem Behälter, Schnecke und Antrieb.
- Einen Mahlstuhl der aus dem festliegendem Bodenstein und dem Läufer besteht.
- Die Spitz- und Schälmaschine mit Absaugung.
- Den Askania Mehlsichter mit Siebeinsätzen.
- Den Antrieb, der aus der Hauptwelle mit Riemenscheibe, den Kegelräder, Lagerböcken und der Feineinstellung des Mahlspaltes besteht.
L. Jahn 04.05.2017