Oll’n Handwarkers ut Worphusen un annere Dörper e.V.
„Dat Ole ehren, dat Nee hören, dat Gode mehren, dat Slimme wehren!“
– ein Leitspruch der „Oll´n Handwarkers“
Eine kleine Chronik:
Geburtsstunde der „Oll´n Handwarkers“ ist der 1. Juni 1973.
Bei der Einweihung des wieder aufgebauten „Tarmstedter Spiekers“ von Johann Thölken erklärte Dirk Miesner, dass er eine Handwerkergruppe gründen wolle, um altes Handwerk der Nachwelt zu erhalten, zu hegen und zu pflegen. In den ersten Jahren, vom Juni 1973 bis November 1993, waren die „Oll´n Handwarkers“ eine „lose Gruppe“, dem alten Handwerk verpflichtet.
Erst am 8. November 1993 wurden die sie zu einem eingetragenen Verein, zu den „Oll´n Handwarkers ut Worphusen un annere Dörper e.V.“. Anfang Juni 1998 schauten die „Oll´n Handwarkers“ auf ihr 25-jähriges Bestehen zurück und feierten dieses mit einem dreitägigen Fest.
Nach 1973 wurden die „Oll´n Handwarkers“ mit den Jahren in der Region und darüber hinaus immer bekannter und präsenter. Die Gruppe beteiligte sich beispielsweise im Juni 1977 an der Einweihung des Backhauses auf dem Findorffhof in Grasberg, besuchte im Juli 1978 die Tarmstedter Ausstellung, richtete im März 1979 ein Fest aus zur Einweihung der „Dorfschmiede“ Behrendt in Westerwede, beteiligte sich im September 1982 am historischen Festumzug zur 750-Jahrfeier Lilienthals. Im August 1984 fand unter Mitwirkung der Oll´n Handwarkers das erste Heimatfest aller Worphauser Vereine auf dem Gelände des Niels-Stensen-Hauses statt. im November 1985 folgte ein Auftritt bei der Einweihung der Kreissparkasse Ritterhude im restaurierten alten Fachwerkgebäude an der Riesstraße.
Bald war für die gemeinnützige kulturelle Arbeit ein eigenes Dach über dem Kopf notwendig. 1981 überließ der Landwirt Hans Albert Meyer das Altenteilerhaus aus dem Jahre 1860 auf seiner Hofstelle in Oberende / St.Jürgen den Oll´n Handwarkern zum Abbau und Wiederaufbau.
Das kleine Gebäude wurde in Oberende abgetragen und ab Mai 1983 restauriert auf dem Gelände des Lilienhofes als „Handwerkerhaus“ wieder aufgebaut. Im Oktober 1984 konnte Richtfest gefeiert werden und im Mai 1986 die feierliche Einweihung des Handwerkerhauses u.a. mit den Partnern und Freunden aus Onstwede in Holland. Die Oll´n Handwarkers nutzten fortan das Handwerkerhaus für geselliges Beisammensein und präsentierten im Haus Ausschnitte handwerklichen Lebens und Wohnens in früherer Zeit mit vielen Exponaten aus der Region.
In den Jahren ab 1983 entstand auf dem Gelände des Lilienhofes die Bauernhofanlage der Worphüser Heimotfrünn, das Bauernhaus (Einweihung 1987), das Backhaus (Einweihung 1984), die Scheune (Wiederaufbau 1985), der Spieker (Wiederaufbau 1990), der Schafstall (Richtfest 1991). Näher beschrieben in Heft 1 LILIENHOF Gebäude und Vereine.
Für die stetig wachsende Sammlung der Oll´n Handwarkers war das Handwerkerhaus jedoch zu klein, ein Gebäude für ein Handwerkermuseum wurde nötig. Dieses fand man in Magelsen in der Nähe von Hoya auf dem „Sieben Meyerhof“. Dort stand eine 300 Jahre alte Scheune zum Abbruch, ein stattliches Stallgebäude mit einer Grundfläche von etwa 360 qm. Das Gebäude trugen die Oll´n Handwarkers von August bis November 1993 ab und lagerten es zum Wiederaufbau in Worphausen ein. Beim Abbau in Magelsen verunglückte Dirk Miesner, der Gründer der Oll´n Handwarkers, am 15. September 1993 tödlich.
Am 15. März 1996 konnten die Oll´n Handwarkers, inzwischen als eingetragener Verein, einen Teil des Grundstückes Lilienhof von der Gemeinde Lilienthal in Erbpacht übernehmen. Das war Voraussetzung für den Wiederaufbau des eingelagerten Stallgebäudes und den Ausbau zu einem Handwerkermuseum.
Mitte September 1996 erfolgte mit dem Aufstellen eines großen Bauschildes der Baubeginn, darauf folgte die Erstellung der Fundamente und Sohle und das Aufstellen eines Materialcontainers und eines Bauwagens. Die offizielle Grundsteinlegung für das Handwerkermuseum war Anfang Juni 1998. Die Eröffnung des Handwerkermuseums fand am 19. Mai 2006 statt. Am und 21. Mai 2006 feierten die „Oll´n Handwarkers“ ihr 33-jähriges Bestehen. Für den Wiederaufbau des Gebäudes und dem Ausbau zum Handwerkermuseum hatten die Oll´n Handwarkers über 60.000 Arbeitsstunden geleistet.
Bald zeigte sich, dass es im Museumsgebäude nicht möglich war alle Gewerke und Exponate unterzubringen. Das waren vor allem die Gewerke, in denen über die Ausstellung hinaus das Handwerk aktiv betrieben wurde, Gewerke die Staub und Lärm verursachten.
Zudem hatte der Verein 2012 vor dem Abbruch der Falkenberger Mühle, die dem Bau der Straßenbahn und Umgehungsstraße weichen musste, das gesamte Innenleben dieser Motormühle demontiert mit dem Ziel die Mühlentechnik auf dem Lilienhof restauriert zu präsentieren.
Dafür konnte 2013 / 2014 die „Bauhütte“, ein großes Werkstattgebäude mit EU-Fördermitteln neben dem Handwerkermuseum neu errichtet werden. Ende 2018 kam mit der „Schmiedehütte“, ein weiteres kleines Werkstattgebäude hinzu.